GK Ergo GmbH - Stralsund

Nis kat

Zum Nachvollziehen der Bewertung muss ich etwas weiter ausholen und näher erläutern.

Unser Sohn (6J.) ist schwerbehindert und braucht in diversen Bereichen zusätzliche Förderung. Hierzu gehörte u.A. auch eine Ergotherapie. Entscheidungsgrund für die GK Ergo GmbH war die schnelle Terminvergabe. Allerdings wurde sich hier erst nach wiederholter Nachfrage zurückgemeldet.
Die ersten 2 Sitzungen (30min.) verliefen augenscheinlich okay. Heute dann die Dritte und auch Letzte.
Angefangen hat die Sitzung mit: "Wenn du heute gut mitmachst, dann hab ich auch ein Eis für dich." Empfand ich persönlich für den Einstieg als Motivation schon eher ungewöhnlich, aber okay. Unser Sohn hatte im Vorfeld mehrfach signalisiert das er keine Lust habe und nicht zur Ergo möchte. Dementsprechend hatte ich auf eine angepasste Motivation gehofft. Nach einer halben Stunde habe ich ihn dann wieder abgeholt. Das Resümee der Kollegin hat mich dann nahezu wortlos gemacht. Laut ihrer Angaben habe sich unser Sohn die ersten 15 Minuten nicht beruhigen können, sodass sie "sogar etwas abgekriegt hat" und deutete auf eine Stelle am Knöchel - die meiner Meinung nach aber nur wie Staub aussah. Unser Sohn ist bisher nirgendwo negativ aufgefallen und durch körperliche Tätlichkeiten schon gar nicht. Seinem Alter entsprechend ist er impulskontrolliert und ist passiv in Konfliktsituationen. Weiterhin habe sie versucht ihn aus der unruhigen Situation rauszuholen indem sie ihm von ihrem großen Bruder erzählte "der war grässlich". Eine sehr direkte und progressive Wortwahl. Zusätzlich berichtete sie das sie ihm sagte: "Wenn du nicht mitmachen möchtest, dann musst du die Zeit eben absitzen." - Langsam rutschte mir der Kloß im Hals immer weiter vorwärts. Bei meinem Hinweis das es ja zielführender wäre, wenn er freiwillig mitmachen würde als das man ihm ständih offerierte das er MUSS. Die abschließenden Worte der Kollegin waren dann: "Na wenn er weiterhin so rumzickt, dann müssen wir schauen ob wir lieber einem anderen Kind den Platz und die Möglichkeit auf die Ergo geben wollen." - Das ist in höchstem Maße unprofessionell und nicht hinnehmbar. Ich sagte ihr das DAS ja ein Satz ist, mit dem man weiß woran man ist. Wir haben die Konsequenz gezogen und die Therapie in diesem Team abgebrochen.
Kinder die eine Ergotherapie verschrieben bekommen, haben gute Gründe sie zu bekommen und in dieser Praxis, bei dieser Kollegin hatte ich nicht das Gefühl das hier sensibel und mit nötigem Einfühlungsvermögen vorgegangen wird. Ich bin nicht vom Fach, aber durch die diversen anderen Therapien/Förderungen/etc. Weiß ich - 60min. semi-effektives Kennenlernen KANN noch gar nicht zu einem ruhigen, engagierten Kind führen. Jedenfalls nicht mit seinen Defiziten.

Ich schreibe selten Bewertungen, aber diesen Fall möchte ich anderen Eltern nicht vorenthalten.

Marlen Peters

Maik Oberländer